Dienstag, 28. Dezember 2010

Weihnachtsfrage V

Was bereust du, was hast du vergessen, was willst du anders machen?

10 Kommentare:

  1. Obgleich es die schlimmsten Versäumnisse in meinem Leben gibt, ich glaube, man nennt das Unterlassungssünden, bereue ich nicht. (Das hängt mit dem Ego zusammen, da echte Reue dieses Ego definitiv besiegen würde...)

    Regelmäßig ergeben sich Momente, in denen mir Versäumtes (und was damit zusammenhängt) zutiefst leid tut.
    Da es sich dabei um überwältigende, intensive Gefühle handelt, genieße ich diese Trauer zugleich, was daher rührt, dass ich gern intensive Gefühle habe.
    "Tränen", sagen die Orthodoxen, "sind ein Geschenk der Gottesmutter" - und so empfinde ich sie denn auch, diese Trauer, als Geschenk mit kathartischer Komponente.

    Was Änderungen angeht, die gibt es auch, es handelt sich aber um Kleinigkeiten...

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  2. Ich bereue es manchmal, mich irgendwann und irgendwo nicht so ganz eingebracht zu haben. Ich bleibe gerne Zusschauer... STC

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  3. Ich bereue es manchmal, mich irgendwann und irgendwo nicht so ganz eingebracht zu haben. Ich bleibe gerne Zusschauer... STC

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  4. Das ist eine Frage die Licht fordert. Die nur im grellen Licht beantwortet werden kann. Gar nicht weihnachtlich, schummerig, im Kerzenschein...

    Aber ich schaue gerne darauf, weil das Licht auch die Klarheit und Schönheit eines Bergkristalls hervorbringen kann.

    Ich habe es öfters mal nicht geschafft, die Dinge, die ich gesehen habe, auch zu artikulieren.
    Wenn ich einen offenen Frage-Raum spüre, dann fällt mir das leichter. Wenn der aber nicht da ist, dann weiß ich oft nicht, wie ich ihn aufbauen kann, um dann das zu sagen, was ich sehe.
    Wollen aber Dinge überhaupt benannt werden, die nicht danach fragen??

    Wann soll etwas gesagt werden und wann heißt es zu schweigen?

    Ich will das alles anders handhaben, aber ich weiß nicht wie.

    A.

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  5. Mark Twain hat gesagt: Heute in zwanzig Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du versäumt hast, als über die, die du getan hast. Also mache die Leinen los, verlass deinen sicheren Hafen, fang den Fahrtwind in deinen Segeln. Forsche, träume, entdecke!

    Das ist mirüber Nacht klargeworden: dass aus heutiger Sicht manches zu bereuen wäre, das aber zum jeweiligen Zeitpunkt nicht anders möglich war. Also aus Unreife oder so.
    Momente, in denen ich andere Menschen verletzt habe,in denen ich mich in den Mittelpunkt spielte, die bereue ich etwas oder sie sind mir heute peinlich. Aber anders machen kann ich sie ja niht mehr. Was geschehen ist, ist geschehen.
    Selbsterziehung und Weiterentwicklung sind es, die mir Mut machen...

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  6. Weihnachtsfrage V:

    Etwas bereuen.
    Bereute ich Dinge getan oder nicht getan zu haben, so müsste ich meinen Entwicklungsweg bereuen. Wäre ich zu Anderem fähig gewesen, hätte ich Anderes getan oder nicht getan. Insofern ist die Frage nach dem Bereuen für mich nicht wirklich relevant bzw ich bereue nicht.
    Es gibt Dinge, die vielleicht klüger, effektiver, geschickter, weniger leidvoll etc. getan werden können, aber ich hätte nicht das daraus gelernt, was ich gelernt habe. Somit ist es auch nicht gut dies zu bereuen.
    Bei wirklichen Verbrechen finde ich Bereuen angebracht. Bei Alltagsdingen benutze ich eher die Ausdrucksweise: es tut mir etwas Leid.
    Das Schwerwiegendste in dieser Richtung ist für mich, dass ich Etwas habe nicht verhindern können, obwohl ich mich stets bemüht habe, wachsam und schützend zu leben und tätig zu sein. Sachlich betrachtet habe ich das Geschehene auch nicht verhindern können, da ich Nichts davon wusste; dennoch, ich wünschte, es verhindert haben zu können.

    Vergessen.
    Manchmal vergesse ich, was ich schon gelernt habe. Manchmal vergesse ich woher ich komme, wohin ich will; ich vergesse, den Überblick zu behalten, ich vergesse, dass es etwas Größeres gibt, als die vielen kleinen, manchmal übermächtigen, aber dennoch machtlosen und sinnlosen Alltagsärgernisse.....

    Das will ich anders machen.
    Aber ob ich das wirklich schon will? Oder ist es nicht doch im Moment noch mehr der Wunsch zum Wollen?
    Jeden Tag mich erinnern, woher ich komme und wohin ich will.
    Christus in mir, wahrhaftig, täglich leben. Das will ich.
    SST

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  7. Danke, SST, für deine Einträge. Anna.

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  8. wolfkollmann@libero.it30. Dezember 2010 um 16:27

    30
    Vieles in meinem Leben ist falsch gelaufen, aber später stellte sich heraus, dass es doch richtig war! - Die Sophienfrage borte sich mir heute durch die Nacht, schliesslich führte sie zum Dialog mit mir selbst. Richtig oder falsch, als Wertsystem und dazwischen das Leben, als Antwort und Hingabe, als Aufgabe und Lösung. Als Strom nach dort, von dort, als wüsste dieser bereits sein Fliessen, sein Bewegen. Die Frage rührte tief, dass sie zwei Tage lang rumorte und sich einer Ortung entzog.
    Jetzt fühl ich mich frei zu sagen, dass ich langsam bin! Und dass ich Zeiten habe. Auch weiss ich, dass ich mich nicht wirklich mit mir beschäftigt habe. Nur des Seins wegen. Jetzt geht es tiefer, ich rutsche tiefer in die Nacht hinein. Heilige Nacht. Heilige Nächte.

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  9. Heute habe ich mir DIE ZEIT gekauft - und ich staune über die Titelseite, dort wird angekündigt, dass das Thema des Zeitmagazins sich um das "Fehler machen" dreht!

    Werde mal schauen, ob mir da etwas entgegen kommt, was ich kenne... was ich selber als Fehler bezeichne, bereue oder anders machen will...

    Herzlich! A.

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  10. Was bereue ich? Nicht so vieles, und nicht einmal das ich Fehler mache. Ohne Fehler keine Weisheit und keine Lebenserfahrung. Doch gab es letztes Jahr etwas was ich noch immer sehr bereue, und das ist dass ich fast eine griechische Tragödie aus meinem Leben gemacht habe. Nicht dass ich mich geirrt habe, aber dass ich jemanden viel Schmerz angetan habe. Also war ich vergessen dass ich sehr lange her das bodhisattva Gelübde abgelegt habe.
    Ich möchte in die Zukunft nicht nur ein Emotion als Motiv haben.

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