In meiner Jugend: viel Stress, viel gezwungenes Schweigen, weinig Innigkeit und Innerlichkeit - etwa: Jesus ist geboren, jetzt müssen wir gut sein, das heißt: Klappe halten. STC
In meiner Jugend: viel Stress, viel gezwungenes Schweigen, weinig Innigkeit und Innerlichkeit - etwa: Jesus ist geboren, jetzt müssen wir gut sein, das heißt: Klappe halten. STC
Ich sehe unseren Vater, der den festlich geschmückten Tannenbaum in die Stube trägt. Die Tür ist zu schmal und ich höre den hellen Klang der Glaskugeln, die an den Türrahmen stoßen.Wir vier Geschwister sitzen mir hochroten Wangen auf dem Sofa und singen mit den Erwachsenen Weihnachtslieder.
Ich habe mit vierzehn Jahren mein erstes klassisches Weihnachtsfest erlebt. Es hat mich tief beeindruckter. Der erste Weihnachtsbaum mit Kerzen und singen im Dunkeln. Vorher mussten wir die Wellen der 68er durchschiffen. Das war aufregend, anstrengend und chaotisch.
erstmal Danke für Deine Fragen. Bin wirklich gespannt, was sie, im Fortgang der Heiligen Nächte noch entstehen lassen.Nachstehendes entstand im Hinlauschen auf die gestern gestellte:
In mir entstehen da keine Bilder. Ich erinnere mich an kein Weihnachtsfest meiner Kindheit. Nur eine Situation ist mir gegenwärtig. Es muss Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts gewesen sein, da ich mich in der Erinnerung als sehr klein erlebe.
Bei uns war es üblich, dass die Kinder am Nachmittag des Heiligen Abends das Haus verließen und spazieren gingen. Es hieß, dass in dieser Zeit das Christkind käme und ins Haus fliegen würde, um alles herzurichten und die Geschenke zu bringen. Keiner durfte es sehen, sonst flöge es wieder weiter und es gäbe kein Weihnachtsfest. Währenddessen schmückte wohl der Vater den Baum und die Eltern richteten die Wohnstube weihnachtlich. Zu einer bestimmten Zeit, jedoch weiß ich nicht mehr durch was dieser Zeitpunkt bestimmt wurde, durften wir heimkehren. Auf einem dieser Spaziergänge nun geschah es, das unsere Kinderschar, angeführt von meiner ältesten Schwester, einen Weg einschlug, der uns auf eine kleine Anhöhe brachte, von der aus man auf das Elternhaus herabblicken konnte. Ob dies von den ‚Großen‘ wissentlich oder unwissentlich so eingerichtet war, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir stapften also durch den Schnee, die Großen vorneweg, die Kleinen hintendrein. Da schaute ich hoch und erblickte voller Schrecken plötzlich unter uns unser Haus, sah das geöffnete Wohnstubenfenster. Sah dorthin, wohin wir doch nicht schauen durften. Glaubte, das Christkind zu sehen, das gerade hineinfliegen wollte und mein kleines Herz zog sich zusammen und wäre fast erstarrt: Ich habe das Christkind gesehen! Ich habe es vertrieben! Nun gibt es kein Weihnachtsfest!
Alles Folgende erinnere ich nicht.
Nun ist es eine kleine Geschichte geworden, aber die Frage lautete ja: Welche Bilder entstehen in Dir…?
Es entsteht das Bild des Blickes. Des Kinderblickes - Tunnel-blick - auf das untenliegende Haus, das weitgeöffnete Wohn-stubenfenster, das sich schwarz von der hellen Giebelfront abhebt und dann vor dem Fenster ein kaum sichtbares gold-durchwirktes leises Erzittern. Schwarz lichtet sich für eine Augenlidschlag auf, dann: Schwarz wird tiefste Finsternis.
Leider kann ich nicht diese Frage beantworten. Es gab kein Weihnachten. Aber trotzdem, es gab Tannenbaum und Geschenke. Auf die Geschenke kann ich mich nicht erinneren, aber auf den Tannenbaum schon, besser gesagt auf den Geruch und auf das besonderen Licht. Ja, Licht und Tannengeruch - das ist das Bild aus der Kindheit an der Stelle wo Weihnachten sein konnte.
Weihnachten in meiner Kindheit. Spaziergang nachmittags mit meinem Vater und meinen Geschwistern im Schnee, danch Warten in der Küche darauf, dass das Christkind gekommen ist und alles verwandelt. Wenn es bimmelte durften wir hinüber in ein anderes Reich, das war nicht mehr unser Wohnzimmer, sondern ein Raum mit einem Meer aus Lichtern, Farben, Geschenken, die unter der weihnachtsdecke herausblitzten und uns vor Aufregung kaum atmen liessen. Doch zuerst haben wir mit unserer Mutter das Jesuskind in der Krippe angeschaut, gesungen und mein Vater las die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vor. Das war wunderbar und ich liebe und danke meinen Eltern dafür, dass ich Weihnachten so mit ihnen feiern durfte. - Später, in der Jugend, war Weihnachten oft verbunden mit Stress und komischen Gefühlen. Nichts mehr hat gepasst. Das gehört wohl so. Aber das Weihnachten meiner Kindheit trage ich in meinem Herzen. Liebe Grüsse von Elfriede.
Die FRage vom Vortag hat die ganze Zeit in mir gearbeitet, und das tat gut. Heute morgen, als ich aufwachte und aus dem fenster sah, in den hellen Winterhimmel, da war die Antwort da: ich möchte der Schriftstellerin in mir zur Geburt verhelfen. Ich war sehr überrascht, damit hätte ich nun nicht gerechnet. Vielen Dank für die Frage ! Für diese ganze Idee, deren Entwicklung ich bestimmt gerne verfolgen möchte...Die Frage von heute passt nun gar nicht, obwohl Du dir bestimmt etwas dabei gedacht hast, dass sie NUN folgt. Vielleicht bauche ich dafür auch noch einen Tag...Liebe Weihnachtsgrüße - Anna.
Ich freue mich sehr über die vielen verschiedenen Kommentare und bin auch mit meinen Fragen beschäftigt, die durch eure Bemerkungen und Erzählungen lebendig werden.
Habe gerade die neue Frage für die nächste Nacht eingestellt!
Kerzenlichter, hellgelbes Leuchten, ein wenig ins Weiß übergehend. Tannenbaum, grün, picksende Nadeln. Duft, unentschieden ob angenehm oder unangenehm, auf jeden Fall interessant. herrliche Krippenfiguren, wunderbar bemalt, zart, Vorsicht, zerbrechen schnell, immer wieder eine Ecke weggebrochen, Vater repariert sie, mit Geduld, Liebe und Ruhe. Bewunderung für den Vater, der so etwas kann. Moos. Holz und Stroh, auch das Dach des Stalles kann der Vater reparieren!
Lieder, Lieder, Lieder; herrlich, immer und immer wieder, zweistimmig, Strophe um Strophe, zur Bescherung, und den ganzen Tag, die ganze Adventszeit, die ganze Weihnachtszeit, bis zum 2.Februar, dem Ende der katholischen Weihnachtszeit, dem Geburtstag meines Vaters, - die Vögel zwitschern dann schon wieder in den Zweigen, und ich auf der Fensterbak sitzend die letzten Weihnachtslieder singend, wehmütig, dass diese Zeit schon wieder einmal zu Ende ist, freudig, dass sie wieder kommen wird, und innerlich schon den Frühling riechend. Lieder mit der ganzen großen Verwandtschaft singen, wunderbare Stimmen, mehrstimmig, alt und jung, gemeinsam spülen und singen, der Opa, der Kouverts zückt, für jede Familie eins, mit einer Liste der Geldsummen für ein jedes Kind, Enkelkind, gestuft nach der Generation. Teppichfransen, stille Spiele auf dem Boden. übervolle Weihnachtsteller, leuchtende Orangen und rote, duftende Äpfel, mit Eierlikör gefüllte Bitterschokoladenfläschchen, die nur die großen Brüder bekamen, denen ich die Häls abbiss und leer trank, dann so ein merkwürdiges Gefühl....die Welt entrückte ein wenig, die Großen lachten und schelteten. Weihrauch, Orgelmusik, Schnee, Eisblumen am Fenster, Maria, die Holde, Erhabene, die Urmutter, der Stier und der Esel, vor allem das Kamel mit den Königen, verwunschen, und Sehnsucht weckend; Geborgenheit, Da-sein, warme, trockene, väterliche, Zeit habende Hand. " einen Vater gibt, der sie gut behütet und sie nie vergisst....": Vater, Gott, Christus(kind), Marie mischen sich und werden zum Wohlgefühl, zur Geborgenheit, zur Gewißheit des Guten im Jetzt und Hier und Zukunftigem. SST
Vorfreude, lästiges, quälendes Warten. Dann die Bescherung, das Licht, Lieder, Feierlichkeit für einen Moment. Zu essen Weißwürste mit Brezen. Später dann die Trunkenheit meines Vaters, meine schimpfende Mutter,die beschwipste Nachbarin, unsere "Märchentante" in lächerlicher Pose.Mein ständiger Wunsch, das Harmonische, Schöne, Andächtige länger als nur ein paar Minuten zu erleben, was ich erst viel später als Erwachsener erleben konnte.
Ich erinnere mich mein Kindergarten. Alles war dunkel gemacht, und wir hatten nur das Licht der Kerze. Kein Baum, wenig Ausschmuckung. Nur die Kerze. Und die Geschichte. Das erlebte ich als ungewohn schön.
..da ist das Staunen um das möglich Gewordene, die gesteigerte Sprache, das Grosse der Gesten, das Ernste der Herzen, alles wahr und nicht Traum und doch der Traumwelt so nah...
1966 kam ich auf die Welt, aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Schon lange lebe ich in Süddeutschland und arbeite seit einiger Zeit im Rheinland. Meine drei Kinder sind erwachsen. Ich bin Mitbegründerin der Elias-Initiativgemeinschaft und von Adventura, habe im Berghaus Peronnik und in Kindergartenvorständen gearbeitet. Nach einer Ausbildung in anthroposophischer Biographiearbeit (Gudrun Burkhard) und Neuer Erwachsenenbildung (Coen van Houten), habe ich erst an der Universität Tübingen Germanistik und Erwachsenenbildung (M.A.) studiert und habe dann an der Alanus Hochschule in Alfter meinen Master in Pädagogik gemacht (M.A.). Seit vielen Jahren bin in der praktischen Erwachsenenbildung tätig. Mein inneres Thema ist die Bedeutung Parzivals für das Lernen Erwachsener. Darüber habe ich im Rahmen meines Studiums auch ein Buch geschrieben:
Mitspieler werden.
Parzivâls Weg - vom Mittelalter in die Postmoderne.
Identitätsentfaltung im "Roten Ritter" von Adolf Muschg.
http://www.tectum-verlag.de/9783828897694
Das „Atelier für Worte“ gibt mir die Möglichkeit innerlich kreativ zu sein und neben Organisation und Wissenschaft auch der Kunst des Wortes Raum in meinem Leben zu geben.
an viele leuchtende Kerzen.
AntwortenLöschenEtwas magisches
AntwortenLöschenIn meiner Jugend: viel Stress, viel gezwungenes Schweigen, weinig Innigkeit und Innerlichkeit - etwa: Jesus ist geboren, jetzt müssen wir gut sein, das heißt: Klappe halten. STC
AntwortenLöschenIn meiner Jugend: viel Stress, viel gezwungenes Schweigen, weinig Innigkeit und Innerlichkeit - etwa: Jesus ist geboren, jetzt müssen wir gut sein, das heißt: Klappe halten. STC
AntwortenLöschenIch sehe unseren Vater, der den festlich geschmückten Tannenbaum in die Stube trägt. Die Tür ist zu schmal und ich höre den hellen Klang der Glaskugeln, die an den Türrahmen stoßen.Wir vier Geschwister sitzen mir hochroten Wangen auf dem Sofa und singen mit den Erwachsenen Weihnachtslieder.
AntwortenLöschenIch habe mit vierzehn Jahren mein erstes klassisches Weihnachtsfest erlebt. Es hat mich tief beeindruckter. Der erste Weihnachtsbaum mit Kerzen und singen im Dunkeln. Vorher mussten wir die Wellen der 68er durchschiffen. Das war aufregend, anstrengend und chaotisch.
AntwortenLöschenLiebe Sophie,
AntwortenLöschenerstmal Danke für Deine Fragen. Bin wirklich gespannt, was sie, im Fortgang der Heiligen Nächte noch entstehen lassen.Nachstehendes entstand im Hinlauschen auf die gestern gestellte:
In mir entstehen da keine Bilder. Ich erinnere mich an kein Weihnachtsfest meiner Kindheit. Nur eine Situation ist mir gegenwärtig. Es muss Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts gewesen sein, da ich mich in der Erinnerung als sehr klein erlebe.
Bei uns war es üblich, dass die Kinder am Nachmittag des Heiligen Abends das Haus verließen und spazieren gingen. Es hieß, dass in dieser Zeit das Christkind käme und ins Haus fliegen würde, um alles herzurichten und die Geschenke zu bringen. Keiner durfte es sehen, sonst flöge es wieder weiter und es gäbe kein Weihnachtsfest. Währenddessen schmückte wohl der Vater den Baum und die Eltern richteten die Wohnstube weihnachtlich. Zu einer bestimmten Zeit, jedoch weiß ich nicht mehr durch was dieser Zeitpunkt bestimmt wurde, durften wir heimkehren. Auf einem dieser Spaziergänge nun geschah es, das unsere Kinderschar, angeführt von meiner ältesten Schwester, einen Weg einschlug, der uns auf eine kleine Anhöhe brachte, von der aus man auf das Elternhaus herabblicken konnte. Ob dies von den ‚Großen‘ wissentlich oder unwissentlich so eingerichtet war, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir stapften also durch den Schnee, die Großen vorneweg, die Kleinen hintendrein. Da schaute ich hoch und erblickte voller Schrecken plötzlich unter uns unser Haus, sah das geöffnete Wohnstubenfenster. Sah dorthin, wohin wir doch nicht schauen durften. Glaubte, das Christkind zu sehen, das gerade hineinfliegen wollte und mein kleines Herz zog sich zusammen und wäre fast erstarrt: Ich habe das Christkind gesehen! Ich habe es vertrieben! Nun gibt es kein Weihnachtsfest!
Alles Folgende erinnere ich nicht.
Nun ist es eine kleine Geschichte geworden, aber die Frage lautete ja: Welche Bilder entstehen in Dir…?
Es entsteht das Bild des Blickes. Des Kinderblickes - Tunnel-blick - auf das untenliegende Haus, das weitgeöffnete Wohn-stubenfenster, das sich schwarz von der hellen Giebelfront abhebt und dann vor dem Fenster ein kaum sichtbares gold-durchwirktes leises Erzittern. Schwarz lichtet sich für eine Augenlidschlag auf, dann: Schwarz wird tiefste Finsternis.
Leider kann ich nicht diese Frage beantworten. Es gab kein Weihnachten. Aber trotzdem, es gab Tannenbaum und Geschenke. Auf die Geschenke kann ich mich nicht erinneren, aber auf den Tannenbaum schon, besser gesagt auf den Geruch und auf das besonderen Licht. Ja, Licht und Tannengeruch - das ist das Bild aus der Kindheit an der Stelle wo Weihnachten sein konnte.
AntwortenLöschenWeihnachten in meiner Kindheit. Spaziergang nachmittags mit meinem Vater und meinen Geschwistern im Schnee, danch Warten in der Küche darauf, dass das Christkind gekommen ist und alles verwandelt. Wenn es bimmelte durften wir hinüber in ein anderes Reich, das war nicht mehr unser Wohnzimmer, sondern ein Raum mit einem Meer aus Lichtern, Farben, Geschenken, die unter der weihnachtsdecke herausblitzten und uns vor Aufregung kaum atmen liessen. Doch zuerst haben wir mit unserer Mutter das Jesuskind in der Krippe angeschaut, gesungen und mein Vater las die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vor. Das war wunderbar und ich liebe und danke meinen Eltern dafür, dass ich Weihnachten so mit ihnen feiern durfte. - Später, in der Jugend, war Weihnachten oft verbunden mit Stress und komischen Gefühlen. Nichts mehr hat gepasst. Das gehört wohl so.
AntwortenLöschenAber das Weihnachten meiner Kindheit trage ich in meinem Herzen. Liebe Grüsse von Elfriede.
Die FRage vom Vortag hat die ganze Zeit in mir gearbeitet, und das tat gut. Heute morgen, als ich aufwachte und aus dem fenster sah, in den hellen Winterhimmel, da war die Antwort da: ich möchte der Schriftstellerin in mir zur Geburt verhelfen. Ich war sehr überrascht, damit hätte ich nun nicht gerechnet. Vielen Dank für die Frage ! Für diese ganze Idee, deren Entwicklung ich bestimmt gerne verfolgen möchte...Die Frage von heute passt nun gar nicht, obwohl Du dir bestimmt etwas dabei gedacht hast, dass sie NUN folgt. Vielleicht bauche ich dafür auch noch einen Tag...Liebe Weihnachtsgrüße - Anna.
AntwortenLöschenIch freue mich sehr über die vielen verschiedenen Kommentare und bin auch mit meinen Fragen beschäftigt, die durch eure Bemerkungen und Erzählungen lebendig werden.
AntwortenLöschenHabe gerade die neue Frage für die nächste Nacht eingestellt!
Herzlich, Sophie Pannitschka
Weihnachtsfrage II:
AntwortenLöschenKerzenlichter, hellgelbes Leuchten, ein wenig ins Weiß übergehend.
Tannenbaum, grün, picksende Nadeln.
Duft,
unentschieden ob angenehm oder unangenehm, auf jeden Fall interessant.
herrliche Krippenfiguren, wunderbar bemalt, zart, Vorsicht, zerbrechen schnell, immer wieder eine Ecke weggebrochen, Vater repariert sie, mit Geduld, Liebe und Ruhe. Bewunderung für den Vater, der so etwas kann.
Moos.
Holz und Stroh, auch das Dach des Stalles kann der Vater reparieren!
Lieder, Lieder, Lieder; herrlich, immer und immer wieder, zweistimmig, Strophe um Strophe, zur Bescherung, und den ganzen Tag, die ganze Adventszeit, die ganze Weihnachtszeit, bis zum 2.Februar, dem Ende der katholischen Weihnachtszeit, dem Geburtstag meines Vaters, - die Vögel zwitschern dann schon wieder in den Zweigen, und ich auf der Fensterbak sitzend die letzten Weihnachtslieder singend, wehmütig, dass diese Zeit schon wieder einmal zu Ende ist, freudig, dass sie wieder kommen wird, und innerlich schon den Frühling riechend.
Lieder mit der ganzen großen Verwandtschaft singen, wunderbare Stimmen, mehrstimmig, alt und jung, gemeinsam spülen und singen,
der Opa, der Kouverts zückt, für jede Familie eins, mit einer Liste der Geldsummen für ein jedes Kind, Enkelkind, gestuft nach der Generation.
Teppichfransen, stille Spiele auf dem Boden.
übervolle Weihnachtsteller, leuchtende Orangen und rote, duftende Äpfel,
mit Eierlikör gefüllte Bitterschokoladenfläschchen, die nur die großen Brüder bekamen, denen ich die Häls abbiss und leer trank, dann so ein merkwürdiges Gefühl....die Welt entrückte ein wenig, die Großen lachten und schelteten.
Weihrauch, Orgelmusik, Schnee, Eisblumen am Fenster, Maria, die Holde, Erhabene, die Urmutter, der Stier und der Esel, vor allem das Kamel mit den Königen, verwunschen, und Sehnsucht weckend;
Geborgenheit, Da-sein, warme, trockene, väterliche, Zeit habende Hand.
" einen Vater gibt, der sie gut behütet und sie
nie vergisst....": Vater, Gott, Christus(kind), Marie mischen sich und werden zum Wohlgefühl, zur Geborgenheit, zur Gewißheit des Guten im Jetzt und Hier und Zukunftigem.
SST
Vorfreude, lästiges, quälendes Warten. Dann die Bescherung, das Licht, Lieder, Feierlichkeit für einen Moment. Zu essen Weißwürste mit Brezen. Später dann die Trunkenheit meines Vaters, meine schimpfende Mutter,die beschwipste Nachbarin, unsere "Märchentante" in lächerlicher Pose.Mein ständiger Wunsch, das Harmonische, Schöne, Andächtige länger als nur ein paar Minuten zu erleben, was ich erst viel später als Erwachsener erleben konnte.
AntwortenLöschenIch erinnere mich mein Kindergarten. Alles war dunkel gemacht, und wir hatten nur das Licht der Kerze. Kein Baum, wenig Ausschmuckung. Nur die Kerze. Und die Geschichte. Das erlebte ich als ungewohn schön.
AntwortenLöschen..da ist das Staunen um das möglich Gewordene, die gesteigerte Sprache, das Grosse der Gesten, das Ernste der Herzen, alles wahr und nicht Traum und doch der Traumwelt so nah...
AntwortenLöschen