Freitag, 10. Januar 2014

Worte von Bernard Lievegoed zur Weltlage


„In einem seiner Vorträge sagt Rudolf Steiner, dass die Wirkungen Luzifers, Ahrimans und Michaels um das Jahr 2000 so durcheinander gehen werden, dass niemand mehr ohne weiteres einen Unterschied erkennen wird. Ich habe das immer so aufgefasst, dass Rudolf Steiner damit sagen wollte: Bereite dich vor auf eine Zeit, wo es nicht mehr einfach sein wird, die Dinge scharf im Visier zu behalten. Das Gute wird nicht ohne weiteres als solches erkennbar sein, und das Böse nicht als das Böse. In dieser Situation wird die Menschheit zusehen müssen, wie sie das Nadelöhr findet.“ (S. 104)

Bernard Lievegoed: Durch das Nadelöhr. Ein Leben mit der Anthroposophie. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1992. Aus dem Kapitel: Ein großer Geisteskampf wird sich abspielen. Eine christliche Infrastruktur.

„Auf diese Gefahren müssen wir vorbereitet sein. Die dämonischen Marskräfte besiegt man nicht mit Waffengewalt. Es muss eine „christliche Infrastruktur“ in Europa entstehen, um Kräfte zu entwickeln, die gegen die Dämonen eine Chance haben. Es müssen Kulturinseln entstehen, wo Menschen leben, denen es wirklich ernst ist mit dem was die tun; Menschen, die mit dem Herzen bei der Sache sind; wo nicht auf der Grundlage eines Systems gearbeitet wird, weil man damit Kindern so schön Lesen und Schreiben beibringen kann; Stätten, wo Menschlichkeit herrscht, wo Gegensätze nicht verwischt werden, sondern wo Menschen wirklich aufeinander eingehen. Wenn der Moment gekommen ist, dass ein großer Eingeweihter auftritt, so wird er ohne eine „Subkultur des Herzens“ nicht wirken können.“ (S. 58)

Bernard Lievegoed: Eine Kultur des Herzens. Vorträge, Essays und Interviews. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1994. Aus dem Kapitel: Eine Kultur des Herzens. Zur Weltlage.

„Was kann nun jeder von uns in dieser Situation beitragen? Jeder von uns kann das tun, was in seinem Karma beschlossen liegt, nicht mehr, aber hoffentlich auch nicht weniger. Und um dies zielbewusst, von einer starken inneren Sicherheit erfüllt, tun zu können, ist es für jeden einzelnen von uns wichtig, zu wissen, zu welcher Geistesströmung er gehört.“ (S. 110)

„In welcher Strömung wir auch stehen – wir werden große Schwierigkeiten überwinden müssen. Und die bedeutendste ist wohl die, dass wir lernen müssen, zusammenzuarbeiten. Das gilt vor allem für die verschiedenen anthroposophischen Einrichtungen, die in dieser Hinsicht ja nicht gerade hervorragen. Einander mit Opferbereitschaft gegenübertreten und keine Angst davor haben, dass der andere einem die Butter vom Brot nehmen will – das geht nur, wenn man das große Ganze im Auge hat, wenn man weiß, welches der rote Faden ist, der sich durch alle anthroposophische Arbeit zieht. Rudolf Steiner hat uns große Bilder geschenkt, wie zum Beispiel das vom Übergang der Erde in den künftigen Jupiter. Wir werden immer stärker den Mut entwickeln müssen, von diesen großen Bildern ausgehend zu denken, und vor allem auch den Mut, uns gegenseitig im Licht dieser großen Bilder zu sehen. Statt die anderen kleiner zu machen, können wir lernen, einander größer zu sehen.“ (S. 111)

Bernard Lievegoed: Über die Rettung der Seele. Das Zusammenwirken dreier großer Menschheitsführer. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1993. Aus dem Kapitel: Die Aufgabe Manus in der Zukunft.

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